Hierarchie und Workshops: Eine Lektion aus China

In einem Projekt mit einem chinesischen Automobilzulieferer plante ich einen klassischen Gruppenworkshop zur Prozessverbesserung. Flipchart, Stifte, Gruppentische – alles war vorbereitet. Doch die Ergebnisse? Ernüchternd. Schweigen, zustimmendes Nicken, kaum kontroverse Beiträge.

Was war geschehen?

Die Erklärung kam in einem Einzelgespräch nach dem Workshop. Ein junger Ingenieur sagte mir: „Ich hätte einen anderen Vorschlag gehabt, aber der Abteilungsleiter war im Raum.“

In hierarchisch stark geprägten Kulturen ist Präsenz von Autorität oft gleichbedeutend mit Meinungsvorgabe. Die Neurowissenschaft liefert dazu einen spannenden Erklärungsansatz: In Anwesenheit von übergeordneten Personen wird unser präfrontaler Cortex – verantwortlich für kritisches Denken und soziale Entscheidungsfindung – gehemmt. Das Bedürfnis nach sozialer Sicherheit überlagert das Bedürfnis nach Ausdruck. Die Folge: Schweigen statt Innovation.

Wir mussten das ändern

Wir haben Einzelgespräche geführt. Danach wurden die Vorschläge anonymisiert in die Teams zurückgegeben. Plötzlich entstanden Diskussionen – fundiert, mutig, lösungsorientiert.

Was ich lernte:  Nicht jedes Setting passt in jede Kultur. Wer wirklich alle Stimmen hören will, muss die Kommunikationsstrategie an die soziale Struktur anpassen.

Wie stellen Sie sicher, dass in hierarchischen Strukturen alle Meinungen gehört werden?

Ich freue mich auf Ihre Erfahrungen – direkt hier oder im Austausch.

https://calendly.com/frank-loeschmann/one-on-one-mentoring 

Oder direkt schreiben an: office@sisteam-group.com

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